Mietpreisbremse: Was sie wirklich bedeutet und wie sie Mieter und Vermieter betrifft
Die Mietpreisbremse, ein gesetzliches Instrument zur Begrenzung von Mietsteigerungen in angespannten Wohnmärkten. Auch bekannt als Mietpreisobergrenze, soll sie verhindern, dass Mieten in Städten wie München, Berlin oder Hamburg exponentiell steigen – besonders bei Neumietverträgen. Doch viele wissen nicht, wann sie greift, wer sie anwenden darf oder ob sie überhaupt etwas bringt.
Diese Regelung gilt nur in bestimmten Gebieten, die von den Bundesländern als "angespannter Wohnungsmarkt" ausgewiesen wurden. Und sie greift nur bei Neuvermietungen – nicht bei Mietsteigerungen in bestehenden Verträgen. Der Mieter darf höchstens 10 % über dem sogenannten Vergleichsmietwert, dem durchschnittlichen Mietpreis für vergleichbare Wohnungen in der Nachbarschaft liegen. Dieser Wert wird anhand von Mietspiegeln ermittelt, die von Städten oder Kommunen veröffentlicht werden. Wichtig: Wenn die Wohnung vor dem 1. Oktober 2014 bezogen wurde, ist die Mietpreisbremse nicht anwendbar. Auch bei umfassenden Modernisierungen kann die Miete über die Bremse hinaus steigen – aber nur, wenn der Mieter vorher schriftlich informiert wurde und die Modernisierung tatsächlich den Wohnwert erhöht.
Als Vermieter, jemand, der eine Wohnung an Mieter vergibt und dafür Miete erhält solltest du die Regeln genau kennen, sonst riskierst du rechtliche Konsequenzen. Als Mieter, jemand, der eine Wohnung mietet und Miete zahlt kannst du dich mit der Mietpreisbremse schützen – aber nur, wenn du weißt, wie du den Mietspiegel prüfst und ob deine Miete tatsächlich zu hoch ist. Viele Mieter zahlen jahrelang zu viel, weil sie nicht wissen, dass sie sich wehren dürfen.
Die Mietpreisbremse ist kein Allheilmittel. Sie hilft nicht bei bestehenden Mietverhältnissen, nicht bei Luxuswohnungen und nicht in Regionen ohne offizielle Ausweisung. Aber sie ist ein wichtiges Werkzeug – besonders wenn du gerade umziehst, eine Wohnung neu suchst oder deine Miete nach einer Sanierung erhöhen willst. In den Artikeln unten findest du praktische Checklisten, wie du den Mietspiegel richtig nutzt, was du bei einem Mieterwechsel beachten musst und wie du als Vermieter rechtssicher handelst – ohne dass du einen Anwalt brauchst.
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