Bauherrenhaftpflicht: Was Sie als Bauherr wissen müssen
Wenn Sie ein Haus bauen oder sanieren, ist die Bauherrenhaftpflicht, eine Versicherung, die Schäden an Dritten während des Baus abdeckt. Also auch, wenn ein Nachbar sein Fenster kaputt bekommt, weil Ihr Baukran zu nah heranfährt, oder wenn ein Passant auf Ihrer Baustelle ausrutscht. Diese Versicherung ist nicht nur sinnvoll – sie ist oft verpflichtend, besonders wenn Sie mit Handwerkern arbeiten. Viele Bauherren denken, die Baufirma übernimmt alles. Doch das stimmt nicht. Der Handwerker hat seine eigene Haftpflicht – aber die deckt nur seine eigenen Fehler ab. Was passiert, wenn Ihr Bauhelfer versehentlich die Heizungsleitung durchbohrt? Oder wenn ein Baum vom LKW fällt und das Dach Ihres Nachbarn beschädigt? Da greift nur Ihre Bauherrenhaftpflicht, eine spezielle Versicherung für Personen, die ein Bauvorhaben in Auftrag geben.
Denn ohne sie haften Sie persönlich – mit Ihrem Gehalt, Ihrem Sparbuch, Ihrer Immobilie. Das ist kein theoretisches Risiko. In München und anderen Städten gab es 2023 mehr als 1.200 Schadensfälle, die allein auf fehlende oder unzureichende Bauherrenhaftpflicht zurückgingen. Die meisten betrafen Nachbarschäden, Materialtransporte oder Unfälle auf der Baustelle. Und wer denkt, "ich baue ja nur klein", irrt sich. Selbst bei einer Dachsanierung oder einer Innensanierung von 50 Quadratmetern ist die Haftpflicht nötig. Die Versicherung schützt nicht nur vor Schäden, sondern auch vor Anwaltskosten. Wenn jemand behauptet, Ihr Bau habe seine Immobilie beschädigt, müssen Sie das erst mal beweisen. Und das kostet Geld.
Die beste Bauherrenhaftpflicht deckt nicht nur Schäden an Gebäuden, sondern auch an Gartenteichen, Zäunen, Straßen oder öffentlichen Anlagen. Sie schließt auch Schäden durch Lärm, Staub oder Erschütterungen ein – das ist besonders wichtig in dicht bebauten Gebieten. Einige Policen bieten sogar einen Schutz für unbeabsichtigte Verstöße gegen Baugenehmigungen. Wichtig: Prüfen Sie die Deckungssumme. 3 Millionen Euro sind der Standard. Aber bei größeren Projekten oder in teuren Lagen wie München oder Zürich sollten Sie mindestens 5 Millionen absichern. Und vergessen Sie nicht: Die Versicherung muss vor Baubeginn laufen. Nicht danach. Nicht, wenn der Beton schon gegossen ist. Einige Versicherer bieten auch Kombi-Pakete mit Bauleistungsversicherung oder Baufertigstellungsversicherung an – das lohnt sich oft.
Was viele nicht wissen: Auch wenn Sie selbst Hand anlegen, brauchen Sie die Bauherrenhaftpflicht. Selbst wenn Sie nur einen neuen Boden verlegen oder eine Wand versetzen. Die Versicherung schützt Sie vor den Folgen Ihrer eigenen Fehler – und vor den Fehlern Ihrer Freunde, die Ihnen helfen. Wer das unterschätzt, riskiert mehr als nur Geld. Er riskiert seine Beziehungen, seine Ruhe und seinen Frieden.
In der folgenden Sammlung finden Sie Artikel, die genau diese Themen vertiefen: Wie Sie die richtige Versicherung finden, welche Kosten auf Sie zukommen, was bei Nachbarschäden wirklich gilt und wie Sie mit einfachen Schritten das Haftungsrisiko minimieren. Kein theoretisches Gerede – nur das, was Sie brauchen, um sicher und ohne Überraschungen zu bauen.
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